Eigentlich bin ich ja grad bei meiner Schönheitspflege. Schliesslich ist Wochenende und da will man schick sein. Außerdem kann man ja nie wissen, wann wieder ein gutaussehender junger Kater vor der Tür steht. Sowas passiert hier nämlich öfter, wie Ihr wißt. Oder irgendwelche Menschen, die unbedingt eine Katze haben wollen und sich dann ärgern, weil sie mich nicht kriegen können obwohl ich die Hübscheste hier bin. Aber Mama möchte mal wieder, dass ich arbeite und was tut man nicht alles, wenn man jemanden lieb hat und regelmäßig was zu Essen kriegen will ... *seufz*
Dann fange ich mal an, weil Ihr wollt ja wieder alles wissen, wie ich Euch kenne. Weil Ihr so neugierig seid! Und Mama unterstützt das auch noch.
Also, sie hat mal wieder Katzen eingefangen, die Mama. Ganz schön viele sogar.
Natürlich hatte sie dabei auch Hilfe, weil alleine ist das ganz schön anstrengend. Die Fallen hin und her schleppen und all sowas. Die sind voll schwer, vor allem, wenn da jemand drin herumhopst, weil er wieder raus will. Davon sind 2 Mädchen schon wieder ausgesetzt worden, nachdem sie kastriert worden sind. Obwohl die Mama das gar nicht gut findet, weil sie ihr so leid tun. Die beiden Jungs mußten noch beim Arzt sitzen bleiben, weil sie so dolle krank waren. Dann hat die Mama den einen Jungen da abgeholt. Dabei hatten die vom Tierarzt extra noch angerufen und gesagt:" Frau Heuer, setzen sie die beiden wieder aus. Der eine ist ein richtiger Stinkstiefel. Der macht in seinen Futternapf und der faucht und macht überhaupt so ein böses Gesicht und läßt sich auch nicht anfassen."
Aber Mama hatte es ihm ja versprochen, dass er zu uns kommen und sich richtig erholen kann und so, und was man verspricht, das muss man auch halten! Das hat Mama mir auch beigebracht.
Also kam der Stinkstiefel zu uns und jetzt heißt er Siegfried und sitzt im Käfig rum und frißt ganz viel. Hier isser:
Und? Sieht er aus wie ein Stinkstiefel? Oder gemein? Ist er nämlich gar nicht. Er ist nur krank, der Siegfried. Und außerdem war er noch nie eingesperrt. Auch in einer Wohnung war er noch nicht. Er ist ja ein Wilder! Er hat eben Angst und so.
Aber die ist auch schon viel weniger geworden. Mama konnte den Siegfried schon in der ersten Nacht hier streicheln. Natürlich hat sie vorher wieder lauter Geheimnisse zu ihm geflüstert, die wir nicht verstehen konnten und immer rumgezwinkert, damit der weiß, dass sie ihm nichts tut. Wir haben auch alle gezwinkert. Der sieht nämlich immer noch echt arm aus, der Siegfried. Voll schlimm erkältet und in den Ohren kriechen bestimmt auch Milben rum und so. Pfui!
Jetzt machen wir ihn hier gesund und wenn Mama ihn streichelt, dann wälzt er sich sogar schon auf den Rücken und will den Bauch gekrault kriegen. Und gestern hat er auch zum ersten Mal geschnurrt. Aber ganz leise. Damit es keiner hört. Der hätte den Winter, der da draußen kommt, gar nicht überlebt. Sogar unserem Kater ist es schon zu kalt draußen und er liegt hier dauernd auf der Couch rum und schläft und gähnt, obwohl er uns gar nicht so mag.
Zwischendurch kam dann auch noch die kleine Smilla. Also, ich sage Euch, die ist wirklich klein!
Mama sagt, die ist vielleicht so 4 oder 5 Wochen alt, aber nicht älter.
Die Smilla könnte in ein Zuhause ziehen, es geht ihr ja gut. Aber da müssen natürlich schon andere Katzen sein oder wenigstens eine. Die braucht ja wen zum Kuscheln und der ihr alles beibringt. Aber die kann sogar schon alleine aufs Klo gehen obwohl ihr das keiner gezeigt hat. Nur das Saubermachen, das könnte sie schon noch lernen. Wie die immer aussieht! Und fressen tut die alles. Immerzu. Aber die Smilla darf natürlich noch nicht bei uns sein. Dafür kann sie aber mit ihrer Schwester Hetti und ihrem Bruder Hubert schmusen. Die sind nämlich auch eingefangen und auch schon kastriert. Hier ist Hubert:
Und hier auch. Da tut er so, als ob er schläft.
Und das ist die Hetti. Mama sagt, die ist besonders hübsch. Aber sie ist auch besonders ängstlich. Naja, wir dürfen ja nicht vergessen, das sind auch welche, die noch nie ein Zuhause hatten! Die sind wohl erst so 5 Monate alt und auch für die kommt draußen der Winter ...
Und hier sind sie alle drei zusammen, die Smilla, die Hetti und der Hubert:
Jetzt fehlen noch die Mutter und ein Geschwisterchen und die sollen nächste Woche auch noch eingefangen werden. Die wohnen übrigens neben einem Einkaufszentrum hier in der Stadt.
Und nun möchte ich mal was Wichtiges sagen, weil die Mama hat sich schon wieder ganz doll aufgeregt und das tut ihr gar nicht gut. Die ist ja auch nicht mehr die Jüngste.
Die Hetti wurde zu einem anderen Tierarzt als unserem gebracht, weil nämlich ein anderer Verein netterweise die Kastrationskosten übernommen hat. Also, das ist ja wirklich nett. Aber:
Warum werden von ganz vielen Vereinen die
wilden Katzen, also die, die nach der Kastration wieder rausgeworfen werden, nicht wenigstens noch entwurmt und entfloht? Meistens werden die sogar schon am gleichen Tag nach der OP wieder auf die Strasse gesetzt. Das finde ich schlimm.
Die Mama hat die Hetti ja nicht wieder rausgeschmissen
und Zuhause hat sie dann gesehen, dass die Hetti sogar noch voll mit dicken, fetten Zecken war! Warum macht man denn sowas?
Die war doch in Narkose, da hätte man die Zecken doch alle rausmachen können. Mama hatte dann eine wache, wilde, ängstliche Hetti, die sie irgendwie von Flöhen und Zecken befreien mußte. Das war nicht schön.
Also, unser Verein, die Streunerhilfe macht das anders, weil wir wollen ja die Tiere beschützen. Und darum sagt die Mama immer extra dazu, obwohl die Tierärztin das bestimmt schon weiß, dass alle Katzen entwurmt und entfloht werden sollen. Dann müssen auch die Ohren saubergemacht werden und in den Mund gucken soll die Tierärztin auch. Wenn eine Katze kastriert wird und wird dann mit vereiterten Zähnen, voller Würmer, Flöhen und Zecken und Ohrmilben wieder rausgesetzt ... das ist Tierschutz? Echt? Die kann keine Kinder mehr kriegen oder machen aber quält sich weiter. Na toll! Vielleicht sollten da mal einige drüber nachdenken. Finde ich jedenfalls. Und unsere Katzen werden auch nicht gleich wieder rausgesetzt. Die Mädchen dürfen sich fünf Tage lang von ihrer Kastration erholen und die Jungs können drei Tage lang chillen. Da müssen sie sich um nichts Sorgen machen und können sich nur ausruhen. Entweder bei unserer Tierärztin oder bei uns. Wenigstens das. So!
Jetzt aber weiter, sonst werde ich ja nie fertig.
Da kam nämlich noch jemand zu uns. Und zwar der Poldi.
Das ist der zweite Junge, der noch beim Tierarzt bleiben mußte, weil er so dolle Katzenschnupfen hatte. Aus den Augen lief der Schleim und aus der Nase auch. Der ist auch wild. Und wie! Seht Ihr auf den Bildern:
Der Poldi ist so ungefähr 7 Monate alt. Und der ist voll lieb. Er hat ganz große Angst aber wenn Mama oder Papa ihn auf den Arm nehmen, dann schnurrt er und will ganz viel kuscheln.
Mama sagt immer, das wir Katzen alle nur Liebe wollen - auch die, die draußen leben müssen. Und ich sage Euch, das stimmt!
Die leben nämlich nicht da draußen in Kälte und Dreck weil sie das so toll finden, sondern weil sie es müssen und sie niemand lieb hat. Und manche Menschen tun ihnen sogar noch weh oder verjagen oder treten sie oder noch viel schlimmeres.
Wenn der Poldi ganz gesund ist, kann er hier auch wieder ausziehen. Zu einem Menschen, der schon eine andere Katze hat. Da freut der sich bestimmt drüber. Andere Katzen liebt der Poldi nämlich total! Da will er auch immer gleich kuscheln.
Jetzt zeige ich Euch noch ein paar Bilder von denen, die hier wohnen. Wie immer. Mama will das so.
Das ist der Purzel. Den habt Ihr ja bestimmt gleich erkannt. Unser Superkater. Der Frauenheld. Der coole Typ, der mir die Brownie ausgespannt hat, Ihr wißt schon. Der hat jetzt ja auch plötzlich eine Patin. Scheint hier ja Mode zu werden. Naja.
Und hier seht Ihr Leila. Dem geht´s jetzt richtig gut, hoffen wir. Das wird mal ein ganz großer, toller, stattlicher Kater. Sagt Mama. Und der frißt gerne Eintagsküken! Neulich gab es welche von Mama und der hat sich da drauf gestürzt und ganz laut geknurrt und alles aufgegessen. Da blieb nicht eine Kralle über. Tiffy war aber noch schlimmer. Die hat damit Fangen gespielt und das Küken überall rumgeworfen. Mama fand das nicht lustig und mußte weglaufen, weil ihr alles mögliche ans Bein gespritzt ist, sagt sie. Aber da sieht man, was Katzen wirklich wollen und brauchen. Sagt Mama auch. Die Großen, die müssen das erst wieder lernen, weil sie so lange die Büchsen essen mußten. Manche ekeln sich sogar vor sowas. Die Kleinen aber wissen sofort, was sie damit machen müssen, die finden das ganz toll, so´n Küken.
Ich bin auch schon groß ... Buäh!
Hier leckt Tiffy der Motte grad die Ohren sauber. Sowas macht Tiffy gerne. Will sie bei Mama auch immer machen und dann kitzelt das ganz doll. Also das finde ich auch ein bißchen ekelig. Das würde ich nicht machen! Nicht mal bei Mama.
Und das ist die Motte alleine in ihrem Lieblingskorb. Der geht es auch schon ganz gut.
Und wenn es so weitergeht, kann sie bald auf die Vermittlungsseite mit drauf, sagt Mama.
Das ist der Hansemann, Hans Huckebein oder Hansi. Der mag gerne gestreichelt werden. Sogar mit zwei Händen. Auch wenn er immer erstmal faucht. Der hat auch noch ein bißchen Angst, aber immer nur kurz. Hansemanns rechtes Hinterbein ist ja richtig durchgebrochen und trotzdem hat sich jemand in ihn verliebt und hat ihn letztes Wochenende auch in echt auf seiner Fensterbank angeguckt. Wenn da nichts mehr dazwischen kommt, dann kann der Hansi im nächsten Jahr in ein richtiges eigenes Zuhause ziehen. Das finde ich toll!
Hier könnt Ihr den armen Mausi sehen. Der legt sich da immer schön in seine Kuschelmulde und dann kommt jedesmal Franzi angekrochen und steigt auf ihn drauf und macht sich sooo dick, dass Mausi irgendwann wegrennt. Der würde der Franzi ja niemals was tun, weil er viel zu lieb dazu ist. Ihr wißt ja, die Franzi sucht auch noch ein Zuhause und der Mausi übrigens auch. Mit dem Mausi war das so wie mit dem Leila. Mama ist wohl nicht so gut im Jungs erkennen.
Das Fotografieren muss sie auch noch ein bißchen lernen, weil der Mogli in echt gar nicht solche Augen hat. Aber das habt Ihr Euch bestimmt schon gedacht.
Da liegt er mit Weichei Ricky auf dem Sofa und läßt es sich gut gehen.
Baby Smilla am Mampfen!
Dann wünsche ich Euch einen schönen 2. Advent und sage Tschüß
bis zum nächsten Mal und grüße Euch auch von
meiner Mama und den anderen Katzen hier!
Eure Luna