Hallo, ich bin Hans Huckebein.

Bis vor ein paar Tagen habe ich mein Leben gelebt, wie ich es schon immer gelebt habe.
Ich habe in einem Schweinestall gewohnt.
Na gut, es riecht nicht besonders frisch, aber ich kannte es ja nicht anders.
Das hat mir nichts ausgemacht.
Ungefähr 1 ½ Jahre lang habe ich zweimal am Tag um ein bisschen Hundefutter gekämpft,
dass ich mir mit ganz vielen anderen Katzen teilen musste.
Aber ich konnte mir ja immer noch Mäuse fangen und so blieb ich einigermaßen gesund.
Dann kam der Tag, wo ein ganz schlimmes Unglück passierte.
Ich kann mich gar nicht mehr genau daran erinnern.
Die Ärztin sagte, dass mich wahrscheinlich ein Auto angefahren hat.
Vielleicht ist aber auch etwas ganz Schweres auf mich drauf gefallen.
Jedenfalls hatte ich so furchtbare Schmerzen,
dass mir ganz schwarz vor den Augen geworden ist.
Am Liebsten hätte ich die ganze Zeit geweint, aber die Anderen sollten das nicht sehen
und so habe ich die Zähne zusammen gebissen.
Schließlich bin ich schon ein großer Kater!
Keiner hat mir geholfen und sich um mich gekümmert
und ich musste so weiterleben wie vorher auch.
Es war nicht leicht, weil jeder Schritt so schwer war und mein Hinterbein so sehr weh tat.
Trotzdem musste ich immer ganz schnell laufen und mich mit den anderen streiten,
wenn ich Hunger hatte und es was zu essen gab.
Eines Tages kamen zwei Frauen auf den Hof.
Ich lief dauernd vor ihnen herum und humpelte auch ganz doll.
Ich dachte, vielleicht können sie etwas für mich tun.
Ihnen fiel sofort auf, dass ich Schmerzen hatte und das mit meinem Bein etwas nicht stimmt.
Aber leider durften sie mir nicht helfen.
Sie mussten wieder weggehen und waren so traurig darüber wie ich auch.
Dann verletzte ich mich auch noch an der Pfote und konnte noch schlechter laufen.
Da weinte ich dann doch manchmal ein bisschen.
Aber nur alleine im Schweinestall, wo es keiner gesehen hat.
Die Frauen kamen noch dreimal und jedes Mal sagte man ihnen,
dass es mir schon viel besser geht
und das meine Verletzung von ganz alleine wieder verschwindet.
Dabei bin ich extra immer hingelaufen, damit sie sehen, dass das nicht stimmt!
In der letzten Woche, ich hatte die Hoffnung auf Hilfe schon aufgegeben,
kamen die Frauen wieder und ich ließ mich mit dem Kescher ganz einfach einfangen.
Sie sperrten mich in eine Kiste und ich durfte zum Tierarzt fahren!
Kastrieren hätten sie mich nicht unbedingt müssen,
aber sogar das habe ich in Kauf genommen.
Dann wurde meine schlimme Pfote verarztet und genäht.
Mein kaputtes Bein wurde geröngt und da haben alle gesehen,
dass mein Oberschenkel ganz durchgebrochen ist.
Weil niemand etwas getan hat, ist jetzt alles ganz krumm
und da hat sich auch schon wieder Knochenhaut gebildet.
Damit ich nicht für immer Schmerzen haben muss,
überlegten jetzt ganz viele Frauen, was sie mit meinem Bein machen wollen.
Operieren oder Amputieren hieß es.
Aber weil ich schon kastriert bin, wollten sie mir nicht noch mehr abschneiden
und darum wird mein Bein jetzt wieder heile gemacht!
Juchhu!!!
Bis das alles erledigt ist, wohne ich bei der Angie und ihren anderen Katzen.
Die gucken mich schon immer durch meinen Käfig an.
Und ich sie!
So eine kleine Dicke sitzt immer direkt neben meinem Klo und starrt auf mich.
Luna heißt sie, glaube ich.
Die könnte mir schon gefallen, wenn ich wieder gesund bin.
Jetzt habe ich gerade gehört, dass ich morgen schon in die Klinik gebracht werde.
Am Sonntag!
Na, jetzt haben es aber alle richtig eilig.
Endlich!!!! Helft Ihr bitte auch?
Die Streunerhilfe braucht jetzt nämlich ganz schön viel Geld für mich.
Für die Operation und vorher schon die kaputte Pfote und die Röntgenbilder.
Und danach muß ich ja bestimmt auch noch wieder hin zum Nachgucken und so.
Also so 600 Euro bin ich dann mindestens schon wert.
Wer hätte das von mir gedacht?
Euer Hans H.
