Was mich ärgert ….
Die Tierschutzvereine jammern und klagen, das Katzenelend sei so riesig.
Niemand weiß mehr wohin mit den Katzen, Krankheiten breiten sich aus, von einer
Katzenplage gar wird gesprochen.
An wem liegts? Wie immer an uns, den Menschen.
Desinteressierte Katzenhalter mit Scheißegal – Einstellung lassen ihre unkastrierten Kater draußen herumlaufen, die können ja keine Babys bekommen, also nicht deren Problem.
Ungewollte Katzenbabys werden erschlagen, ertränkt oder einfach verschenkt an Menschen, die die Babys ja ach so süß finden, von artgerechter Haltung, der Notwendigkeit der Kastration usw. aber keinen Plan haben, oftmals überfordert oder genervt sind – weil Katzen sind nicht nur süß, sie machen auch Arbeit, kosten Geld, machen mal was kaputt usw.
Viele dieser Tiere landen wieder auf der Straße, vermehren sich dort ungehindert weiter.
Das Katzenelend ist riesig! Und – es scheint sich nichts zu ändern. Im Gegenteil.
Wo wir hinkommen, klagen uns die Leute ihr „Leid“. Heimatlose Katzen überall, wohin das Auge blickt. Wenn es denn blickt …
Alles bekannt. Aber – woran liegt es?
Es liegt auf der Hand, dass es nichts aber auch gar nichts bringt, wenn von einer Katzenpopulation von sagen wir mal 20 Tieren bei Firma X , 2 Katzen kastriert werden. Vielleicht werden auch noch die Babys weggeholt, wenn sie denn gefunden werden bevor sie entweder tot oder schon wieder so alt sind, dass sie ebenfalls schon wieder trächtig bzw. zeugungsfähig sind. Babys, sind sie noch nicht verwildert, lassen sich im Regelfall auch gut vermitteln. Sind sie nicht mehr so leicht zu sozialisieren, werden sie eben kastriert wieder ausgesetzt. Man macht es sich leicht.
Gerade erfahren, dass ein Verein 5 Wochen alte Babys kastriert und wieder ausgesetzt hat, weil sie schon „zu wild“ waren. 5 Wochen alt! Da wird mir ganz anders.
Ja, es macht Arbeit. Und es ist auch nicht lustig, wenn man im Winter bei Eis und Schnee, im Herbst während kräftiger Regengüsse oder im Sommer, während andere sich mit einem Eis in der Hand im Schwimmbad aalen, in glühender Hitze bewegungslos darauf wartet, dass die Katze, wegen der man nun schon seit Wochen Tag und Nacht atemlos ausharrt, zum gefühlten tausendsten Mal grinsend um die Lebendfalle schleicht, ohne hineinzugehen und gemächlichen Schrittes wieder von dannen zieht.
Trotz aller Widrigkeiten war es uns möglich, die Katzenpopulation auf einem Recyclinghof auf inzwischen 6 Tieren zu halten, seit zwei Jahren sind weder neue Babys noch neue erwachsene Tiere hinzugekommen. Da wir die Tiere täglich versorgen, würden wir ziemlich schnell sehen, wenn es doch einmal dazu kommen sollte. Was wird in dem Fall getan? Ja genau, die Fallen werden aufgestellt, der/die Neue wird eingefangen und … kastriert. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Auf einem Bauernhof mit ca. 50 – 70 Katzen, haben wir ebenfalls im Laufe der letzten 2 Jahre so gut wie alle noch unkastrierten Tiere eingefangen. Eine alte Mutterkatze, die im Wald wohnt und extrem scheu ist, haben wir immer noch nicht bekommen. Leider. Alle anderen Tiere wurden eingefangen und kastriert! In regelmäßigen Abständen kontrollieren wir, ob neue Tiere hinzugekommen sind.
Rund 30 Katzen haben wir auf einem Industriegelände einfangen können. Auch dort wurde in diesem Jahr bisher kein Baby geboren!
Es ist also möglich! Allerdings gehört dazu Durchhaltevermögen und Konsequenz.
Das waren unsere großen Baustellen, zwischendurch gibt es immer noch die einzelnen Tiere, die z.B. in irgendwelchen Gärten hausen und dort zum Teil auch ihre Babys bekommen. Wir sind entweder alleine oder zu zweit mit dem Einfangen der Katzen beschäftigt. Auch wir haben Familien, unsere Arbeit und … zugegebenermaßen wenig Freizeit. Wir sind nur ein winzigkleiner Verein, welche Möglichkeiten hätten da die Großen?
Wenn wo auch immer Babys auftauchen, haben auch (zumindest) die Muttertiere eingefangen und kastriert zu werden!
Wenn eine größere Katzenpopulation bekannt wird, müssen dort alle Tiere eingefangen und kastriert werden!
Ich bin der Meinung, dass bei Einsatz aller Vereine das Katzenproblem durchaus gelöst werden kann. Es können doch nicht nur die kleinen Organisationen und Privatleute für dieses Problem verantwortlich sein.
Sicherlich müssen auch Gelder zu Verfügung stehen, solange für die Kastration von verwilderten Katzen horrende Summen bezahlt werden müssen.
Aber das ist der nächste Schritt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!