Juni 2010
Im Mai wurden wir darüber informiert,
dass auf einer nahegelegenen Müllkippe etwa 20 Streunerkatzen "leben".
Die Katzen können sich dort ungehindert vermehren
und leider auch sehr gut verstecken.
Viele der dort geborenen Babys werden von den Ratten aufgefressen,
andere während der normalen Arbeiten zwischen Müll und Containern
zerquetscht oder verstümmelt. Diesem Zustand wollen wir ein Ende machen.
Die Tiere werden eingefangen, kastriert und gegebenenfalls anderweitig
medizinisch versorgt.Wir übernehmen die Nachsorge, setzen sie an ihrem
gewohnten Platz wieder aus und versorgen sie dort auch anschließend mit
anständigem Futter.
Von unserem Müll mußten sie sich lange genug ernähren!
Lumpi & Co., ein kleiner Tierhilfeverein in der Nähe, hat sofortige Hilfe
beim Einfangen der Tiere zugesagt, worüber ich mich sehr gefreut habe!
Das städtische Tierheim war bereit, die Kosten für fünf der bevorstehenden
Kastrationen zu übernehmen.
Wir richteten Futterstellen an unterschiedlichen Plätzen ein,
die von den Katzen freudig angenommen wurden
und begannen am Donnerstag letzter Woche mit dem Aufstellen der Fallen.
Schon am ersten Tag gingen uns die ersten drei Miezen in die Fallen
und wir konnten sie noch am selben Abend bei unserer Tierärztin abgeben.
Gestern waren es sechs!
Drei ausgewachsene sowie drei etwa 4-5 Wochen alte Babys,
die nun unser Quarantänezimmer belegen.
Heute hatten wir weniger Glück - es schüttete wie aus Eimern
und als wir klitschnass die Fallen einsammelten, mußten wir feststellen,
das zwei leer waren und die dritte noch leerer -
dort wurde die Makrele genüßlich verspeist und der Mechanismus zum
Schließen, aus welchen Gründen auch immer, nicht ausgelöst.
Macht nix - nächstes Mal denkt der Bursche,
es passiert ihm eh nichts und er wird noch schneller drin sein ;-)
Niemand weiß, wieviele unkastrierte Samtpfötchen noch dort zwischen und in dem
Müll hausen. Gesehen und gehört haben wir heute allein mindestens vier weitere ....
Hier nun die ersten Bilder
Das ist die Anführerin der Babys!
Läuft die kleine Maus vorneweg,
rennen ihr ihre beiden Schwestern sofort hinterher :-)))
Die drei sehen eher ein wenig aus wie Meerschweinchen -
vor allem, wenn man sie von hinten laufen sieht :-)
Man mag sich inzwischen sogar schon (fauchend) auf den Rücken drehen,
um sich dann genußvoll das Bäuchlein streicheln zu lassen ;-)
Unser "Grimmling" :-)
Wenn Blicke töten könnten!
Die Qualität des Bildes läßt leider ein wenig zu wünschen übrig.
Mußte mich sehr beeilen, von dieser (noch) schüchternen Schönheit
überhaupt ein Foto machen zu können. Inzwischen taut
aber auch sie schon auf
und es wird mit Sicherheit schon bald mehr von ihr zu sehen geben!
30.06.2010
Gerne hätte ich hier und heute weitere Fotos gezeigt -
leider hat mein PC den Geist aufgegeben
und sämtliche Bilder sind zur Zeit für mich unerreichbar :-(
Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir bereits neun Katzen einfangen
und kastrieren lassen können.
4 Babys und eine junge erwachsene Katze, von der wir sehr stark hoffen,
sie zahm zu bekommen, bewohnen inzwischen unser Quarantänezimmer.
Die Kleinen sind inzwischen sehr zutraulich - sie spielen und schmusen,
fressen wie die Großen und finden nun meistens auch den Weg zur Katzentoilette :-)
August 2010
Nach einer kurzen Sommerpause sollte heute nun eigentlich das Einfangen der
"Müllies" weitergehen.
Dazwischen kamen drei winzige Katzenschnupfenbabies,
die ich in der letzten Woche bekam. Fotos und Bericht hier
Von unseren vier Babies, die wir von der Müllkippe retten konnten,
haben wir inzwischen zwei in gute Hände vermittelt :-)
Seit einigen Wochen leben Fienchen und die Mama der Kleinen ebenfalls bei uns.
Wir brachten es einfach nicht über´s Herz,
diese schönen Tiere dort nach der Kastration wieder auszusetzen.
Sobald ich diese beiden tollen Katzen handzahm bekommen habe, stehen auch sie
zur Vermittlung. Wer es sich allerdings zutraut, und genug Zeit und Liebe übrig hat,
kann es gerne auch jetzt schon mit einer dieser Süßen versuchen.
Fienchen, eine weitere Tochter der Mama, ist so sehr verspielt und neugierig,
das man sicher schon bald ihr Vertrauen erarbeiten kann.
Da ich mich um etliche weitere Notfellchen kümmern muß,
bleibt für sie leider nicht die Zeit, die ich bräuchte.
Allerdings spielen wir miteinander und sie sucht auch von ganz alleine schon
meine Nähe.Inzwischen reagiert sie selbst auf Besucher nicht mehr panisch
und setzt sich in sicherer Entfernung gerne dazu, um ja nichts zu verpassen ;-)
Fienchen würde sich auch ohne weitere Artgenossen wohlfühlen,
wenn "ihr" Mensch genügend Zeit für sie hat.
Die Mama geht auf jede neue Katze freundlich zu.
Bei Menschen ist sie noch recht argwöhnisch,
taut aber auch schon immer mehr auf.
Sie ist so eine tolle Maus und ich finde es sehr schade,
dass sie nicht auf Dauer bei uns bleiben kann.
Leider muß sie irgendwann Platz für die nächsten Notnasen machen.
Sie ist außergewöhnlich hübsch und überhaupt nicht aggressiv.
Auch bei ihr wird man mit Zeit und Liebe vieles erreichen können.
Alleine sollte sie allerdings nicht sein, weil sie andere Katzen wirklich mag.
Am Tollsten findet sie Schildpattkatzen . Auf die rennt sie sofort freudig zu :-)
In der nächsten Woche,
wenn die Kleinen das Schlimmste hoffentlich überstanden haben,
wird es dann voraussichtlich weitergehen .
Bisher wurden 11 erwachsene Katzen kastriert,
4 Babies gerettet, davon inzwischen 2 vermittelt.
Natürlich wurde/wird auch während unserer "Pause" regelmäßig weiterhin
gefüttert und Wasser hingestellt.
Am 19.08.2010 musste ich mich von meiner geliebten kleinen Blondie verabschieden.
Durch einen Tumor im Stammhirn blieb ihr der Weg über die Regenbogenbrücke nicht erspart.
Sie ging ihn gemeinsam mit unserem Flöckchen,
zu deren Leukose noch FIP festgestellt wurde.
Niemals werden wir diese beiden tapferen Engel vergessen.
Wir sind sehr traurig ...
Von den 4 Geschwistern allein zurückgeblieben ist die kleine Luna, unser
ehemaliger "Grimmling".
Der "Nachschub" liess allerdings nicht lange auf sich warten.
Mausi und Jessie zogen bei uns ein, nachdem sie mit riiieeesigem Hunger
dem Fisch in unseren Fallen nicht widerstehen konnten.
Die beiden sind etwa 3-4 Monate alt
und werden natürlich nicht wieder auf der Müllkippe ausgesetzt.
Noch sind sie uns gegenüber sehr scheu.
Mit den anderen Kätzchen haben sie allerdings überhaupt kein Problem.
Sie fressen und kuscheln gemeinsam und wenn ich weit genug weg bin,
liegen sie sogar zusammen unter dem Rotlicht :-)
Mausi
und Jessie
Fressen - eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen!
Erste Kontaktaufnahme zu Luna
Nach dem ersten Tierarztbesuch
Leider waren wir in der letzten Woche erfolglos.
Trotz frischer Makrele und Leberwurst ging uns niemand in die Falle :-(
Es scheinen sich noch/wieder einige Babys - kleine und größere - auf der Müllkippe
zu befinden. Es uns unmöglich an sie heranzukommen, was uns natürlich sehr belastet.
Mindestens 6 große und größere Samtpfötchen sind noch dort,
die wir einfach nicht bekommen, um sie kastrieren zu lassen.
November 2010 -
Unsere Müllkippenkastrationsaktion ist für´s erste beendet.
Alle Miezen, die wir jetzt noch sehen, sind schon kastriert worden.
Da aber jeden Tag gefüttert wird, fällt es schnell auf,
wenn sich wieder neue Streunerchen dorthin verirren.
Die Fallen stellen wir dann nach Bedarf auf.
Im Großen und Ganzen war die Aktion ein schöner Erfolg!
15 erwachsene Katzen konnten wir einfangen und kastrieren lassen,
7 Babys und 2 erwachsene Katzen zogen bei uns ein,
zwei von ihnen wurden bisher vermittelt.
Bei den Anderen wird es wohl noch ein wenig dauern.
Sie müssen erst lernen, das es auch Menschen gibt,
die lieb zu ihnen sind und denen sie vertrauen können.
Sie bekommen die Zeit, die sie brauchen.
Ich bin einfach nur froh darüber, dass wir sie vor den eisigen Nächten
und womöglich Schlimmerem bewahren konnten.
Unser letzter Fang ist Gilbert.
Er ist unverkennbar ein weiterer Bruder von Mausi und Jessie und niemand ahnte,
das er sich nun an diesem scheußlichen Ort alleine durchschlagen mußte.
Glücklicherweise entdeckte ich ihn während des Fütterns in einem großen Schrotthaufen.
Wir stellten flink die Falle auf und innerhalb von 10 Minuten war der kleine Kerl drinnen.
Er war völlig ausgehungert :-(
Eine Zeitlang ging es ihm gar nicht gut
und wir machten uns sehr große Sorgen um ihn.
Der feine Papierstaub aus der Papierhalle saß dem Burschen überall.
Wochenlang hat er ihn eingeatmet.
Aus Nase und Mund lief schwarzer, übelriechender Schleim
und er hatte sehr hohes Fieber.
Das hat er glücklicherweise inzwischen überstanden
und nun fängt er endlich an, sein Leben zu genießen!
"Die Mama" hat ihn begutachtet .
Genehmigt, Gilbert darf bleiben!
Puhhhhh .....
Auch Csilla ist einverstanden
Die drei fühlen sich hier sehr wohl.
Sie verstehen sich ausgezeichnet mit allen anderen Katzen
- uns gegenüber sind sie noch ein wenig scheu.
Liegen sie im Kratzbaum oder Körbchen, kann ich sie allerdings ausgiebigst
streicheln und mit ihnen schmusen, Augen und Ohren saubermachen.
Begegnen wir uns "zufällig" irgendwo im Haus, rennen sie weg,
als hätten sie mich noch nie gesehen
- es sei denn, ich habe etwas Leckeres in der Hand ;-)
Die Mama
Gilbert
Luna
Fienchen
Mausi
Ein inzwischen kastrierter Kater, den wir leider wieder dort aussetzen mussten
Jessie
Fienchen mittendrin und immer dabei :-)
Fienchen am Chillen :-)
Mausi und Karlchen (Sorgenkind aus Walle) am Kuscheln
Für die kalte Jahreszeit hat mein Mann zwei tolle "Winterwohnungen"
für die Katzen auf der Müllkippe gebaut, die auch schon fleißig genutzt werden :-)
Diese Kiste schenkten wir der Tierhilfe "Lumpi & Co."
Ohne deren Hilfe wir diese Aktion nicht so erfolgreich hätten
durchführen können!