Man mag von Facebook halten was man will, manchmal ist´s wirklich ´ne tolle Sache.
Die alte Hündin wurde zig Mal von Tierfreunden geteilt, irgendwann landete sie auch auf meiner Seite.
Und das erste, was ich von ihr sah, war dieses Bild ....
Das war das erste Foto, das damals von ihr gemacht wurde (2011)
Mit der Zeit wurde sie immer grauer und dünner ....
Als ich ihre traurige Geschichte las, zog sich alles in mir zusammen und ich schrieb direkt an den zuständigen Verein. Wenn sich kein besseres Plätzchen für Chiba finden liesse, würde ich sie gerne in unsere Bande aufnehmen.
Niemand weiß, was dem armen Mädchen geschehen ist. Sicher ist, sie sitzt seit vielen, vielen Jahren (2009) in dem Shelter "Kozhuhovo" in Russland und besteht vor allem aus .... Angst.
Nachdem Chiba
nun auch noch extrem abbaute und sehr dünn geworden ist, bekam ihre Betreuerin große Angst um sie. Der hinzugezogene Tierarzt stellte eine heftige Arthrose und Herzprobleme fest, ein Projektil an der Wirbelsäule, also wurde irgendwann auf sie geschossen, was ihre große Angst zumindest zum Teil erklärt und zu guter letzt leider auch noch einen Milztumor. Chiba lebt in einem Aussenzwinger, sie kann mit ihren schlimmen Schmerzen nicht einmal ins Warme :-(
Ich war unendlich froh, dass sie zuletzt auf der Krankenstation untergebracht werden konnte.
Dank der fantastischen Arbeit der Betreuerin in Russland und dem vermittelndem Verein
"Tierschutz miteinander e.V." , insbesondere Stefanie Söchtig, sowie unserem
Vereinsmitglied Annette, konnte Chiba schon letzten
Sonntag bei uns einziehen ....
Und es lief viiieeel besser als erwartet :-)
Hier seht Ihr Chiba am Moskauer Flughafen ....
Spät in der Nacht kamen Annette und Chiba endlich bei uns an.
Sämtliche Katzen standen Spalier, als Chiba (ziemlich wackelig auf ihren dünnen Beinchen)
einzog. Die erste Nacht verbrachte ich mit ihr auf dem Fußboden und nach sehr wenigen Stunden Schlaf stellte ich fest, dass ich so langsam aber sicher doch viel zu alt für sowas bin. Also auf dem Boden schlafen. Die Kopf- und Rückenschmerzen sind immer noch da aber was viel wichtiger ist - Chiba auch! Und sie ist einfach nur entzückend, unsere alte Dame
Chiba ....angekuschelt ans Katzenklo
In der relativ kurzen Zeit von der Entscheidung, Chiba zu uns zu holen bis zu ihrer Ankunft in unserem Streunerkreis, habe ich mich ausführlichst belesen. Bis spät in die Nacht saß ich und las über Angsthunde, Krebs, Fütterung der Senioren usw. usw., denn meine Herzensangelegenheit und Hauptaufgabe waren ja bisher die Katzen, vieles also wirklich Neuland für mich. Ich erstellte einen Futter- und Medikamentenplan und hoffte, Chiba nimmt das gute Futter (sie wird natürlich gebarft) an, nachdem sie so viele Jahre nur das minderwertige Futter bekommen hat und nichts anderes kennt.
Aber .... es läuft wirklich alles Bestens!
Das lecker Essen mit Zusätzen und Medikamenten
wird von ihr praktisch eingeatmet - Gott sei Dank, denn sie braucht wirklich dringend wieder ein bißchen was auf den Rippen!
Wieviel einfacher, als wenn man versucht etwas in die Katzen hineinzubekommen, was sie dringend benötigen!
Die Verdauung klappt fantastisch, trotz Futterumstellung und .... das macht mich ganz besonders froh, ich darf sie sogar streicheln. Alles ganz langsam und vorsichtig, klar, aber es ist so viel mehr, als ich erwartet habe.
Diese Entscheidung, die völlig aus dem Bauch heraus kam, war absolut richtig und ich bin einfach nur froh, dass wir diesem lieben Mädchen, die so viel Schlimmes hinter sich hat, noch eine schöne letzte Zeit bereiten können.
Gleich gestern suchte sich unser Ömchen ganz alleine den besten Platz :-)
Ingos Ruhekissen ....
Ingo indessen war in der für Chiba von mir vorbereiteten Rückzugsbox zu finden.
Da ganz hinten, der kleine schwarze Haufen :-)
Völlig fertig, sooo müde.
Endlich die alten Knochen ausruhen ....
Nicht mal unser scheues Epilepsie-Kätzchen Anni hat ein
Problem mit der alten Socke. Sie geht auch weiterhin in
ihrem Körbchen ein und aus ....
Unser Opa Beule ist völlig gelangweilt.
Nix zu meckern.
(Und das macht er ja recht gerne. Wie Opas manchmal eben so sind)
Chiba liegt etwa 1,5 Meter
von ihm entfernt und er muss
weder flüchten, noch sich verteidigen,
es ist einfach nuuur langweilig ....
Und auch unsere Josy nimmts völlig gelassen ....
Die entzückende Hanna ist wider Erwarten seeehr interessiert an Chiba
(und dem Inhalt ihres Futternapfes!), schnüffelt an ihren Ohren .... Ja, und
ist einfach nur lieb!
Und das trotz ihrer schlechten Erfahrungen als ehe-
mals wilde Katze, die von den großen Nachbarshunden an ihrem Plätzchen
(eine Futterstelle gabs ja nicht) permanent verbellt und agressiv ange-
gangen wurde.
Taps und Puschel treiben in der Zwischenzeit woanders ihr "Unwesen"
....
Den Pfirsichbaum hinauf und schwuppdiwupp ans Fenster meiner Tochter
im Obergeschoß. Da ist soooo ein schöner Katzenbalkon, extra für sie!
Nun ja, eigentlich sitzt Penny dort liebend gern (links im Bild).
Und sie ist wahrhaftig "not amused" ....
Tapsi ist das ziemlich wurscht ....
Meine Maja verläßt indessen immer mal ihren Platz auf dem Sofa ....
.... und probiert des öfteren etwas anderes aus! Darüber freu ich mich sehr :-)
Und meine Bella posiert im Garten ....
Wenn sie nicht bei Chiba liegt und ihr Gesellschaft leistet :-)
Gestern Abend waren wir zum ersten Mal auf der Straße spazieren.
Im Garten liegt noch so viel Schnee, teilweise gefroren und da fällt
dem alten Mädchen das Laufen noch schwerer.
Also haben wir es gewagt, es ist ja abends ruhig und menschenleer
und siehe da -
womit kein Mensch gerechnet hat, Chiba geht fantastisch
an der Leine! Ich war unglaublich stolz auf sie.
Und ich glaube, sie freut sich auch :-)
Bis ganz bald!
Eure Angie