Wie mitten im Sommer ja nicht anders zu erwarten, haben wir natürlich immer noch alle Hände voll zu tun. Auch wenn die Scheune, von der wir euch beim letzten Mal berichtet haben, mittlerweile abgerissen ist, so ist das Kastrationsprojekt dort natürlich noch lange nicht beendet - oder besser gesagt, GERADE deswegen nicht. Ich laufe immer wieder das ganze Gebiet dort ab, auf der Suche nach all den Streunerchen und natürlich nach den vielen Babies, die dort irgendwo rumlaufen müssen. Ich habe eine neue Futterstelle eingerichtet, die auch Stück für Stück besser angenommen wird. Ganz langsam und allmählich verlege ich sie immer weiter an einen Ort, wo die Katzen ungestört und vor allem auch geduldeterweise fressen können. Sorgen machen mir die Gedanken an den Winter. Ihr bisheriger sicherer Aufenthaltsort existiert nicht mehr und längst nicht jeder Anwohner ist begeistert, wenn sich die Tiere einen neuen Unterschlupf in der eigenen Scheune suchen.
Eine Mama mit ihren zwei etwa 6 Wochen alten Babies wurde nun von aufmerksamen Tierliebhabern entdeckt und zum Glück konnte ich das erste Baby gestern abend einfangen.
Ich hoffe sehr darauf, dass auch das Geschwisterchen und natürlich auch die Mama sehr schnell in die Falle gehen. Die Aufgabe, letztlich möglichst alle Tiere einzufangen und kastrieren zu lassen, wird mich sicher noch viele Monate beschäftigen, aber ich denke, dass wir mit Beharrlichkeit und Geduld dort sehr viel werden bewirken können.
Ich bin sehr froh, dass sich die Zusammenarbeit mit dem Waldtierheim weiter intensiviert hat und beide Vereine helfen einander, wo es nur möglich ist. So erging auch ein Notruf an den VAT, wo wir wieder helfend mit tätig werden konnten. In Celle war ein circa 9 Wochen altes Kitten vom Balkon entwischt und war partout nicht mehr auffindbar. Tagelang haben die Mitarbeiter vom Waldtierheim und ich nach dem kleinen Kerl gesucht und schlussendlich bat ich auch die Feuerwehr Celle um Hilfe. Die rückte mit vier Mann abends an und suchten mit mir gemeinsam unter Einsatz einer Wärmebildkamera mit. An dieser Stelle einen ganz lieben Dank an euch für euren großartigen Einsatz! Leider hatten wir an diesem Abend keinen Erfolg und da auch das bereitgestellte Futter unangetastet blieb, verloren wir allmählich die Hoffnung, das Kitten noch lebend zu finden. Doch dann hörten wir, dass der Kleine von Anwohnern gesehen wurde und nachdem die Kollegin vom VAT die Falle nochmals umgestellt hatte, ging der Bub tatsächlich in die Falle! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für ein unglaublicher Stein uns vom Herzen gefallen ist .... ich hatte nicht mehr an ein Happy-End geglaubt und das Glücksgefühl, als er doch noch in die Falle ging, war unbeschreiblich!
Und auch von unseren Schützlingen hier bei mir auf der Pflegestelle gibt es Schönes zu berichten.
Meine beiden Mädchen Lucia ....
und Antonia ....
konnten zusammen in ihr neues Leben starten. Sie wohnen jetzt in einem kleinen Örtchen am Rande des Landkreises in unmittelbarer Nähe zu Wald und Wiesen bei einer Familie, die sich eben nicht nur in meine unerschrockene aufgeweckte Toni, sondern eben auch in meine zurückhaltende und anfangs scheue Lucia verliebt hat. Meine beiden kleinen Mädchen .... ihr werdet immer einen Platz in meinem Herzen haben und ich wünsche euch ein wundervolles, langes und glückliches Katzenleben bei eurer neuen Familie!
Unsere Caro erholt sich derweil zusehends und wird von Tag zu Tag hübscher und auch verschmuster. Sie ist sehr anhänglich geworden und kann vom kuscheln und kraulen überhaupt nicht genug bekommen. Leider hat sich herausgestellt, dass sie absolut unverträglich mit Artgenossen ist und so muss ich immer penibel darauf achten, sie von den anderen zu trennen.
Vielleicht verbessert sich die Situation noch einmal etwas, wenn sie erkennt, dass sie keine Verlustängste mehr zu haben braucht. Und dass Schmusen mit Peterle und Matty für sie nicht bedeutet, dass sie weniger lieb gehabt wird. Wir werden sehen....
Auch unseren Babies geht es ganz hervorragend und die süße Bande entwickelt sich prächtig.
Mama Nala bereitet mir derzeit ein wenig Kummer - sie hat eine Bauchspeicheldrüsenentzündung entwickelt, für die sich keine Ursache finden lässt. Sie wird natürlich behandelt und ich hoffe sehr, dass die Entzündung vollständig und ohne Langzeitschäden wieder abheilt.
Ihren Kindern ist all das völlig schnuppe und sie widmen sich rund um die Uhr ihren Lieblingsbeschäftigungen – fressen, schlafen, toben und Mama ärgern :-)
Schon bald werde ich auf die Suche nach einem schönen Zuhause bei liebevollen Familien für sie gehen und dann werden auch sie allmählich ihrer eigenen Wege gehen. Mit ein paar Bildern aus dem „Kinderzimmer“ verabschiede ich mich für heute von euch und wünsche euch von Herzen alles Liebe bis zum nächsten Mal!
Eure Celler Streunerkinder und Kathrin